"auch wahn hat sinn"

Sonntag, 22. Mai 2016

Mama ist ein Arschloch. Vom HÖREN und SAGEN.

Ich finde an Kindern ja besonders putzig, wie Sie die Dinge, ihr Gedankengut, über die Lippen bringen.
Es ist ein wenig wie mit der französischen Sprache: Auf Französisch klingt alles schön. Sinnlich. Sinngebend. Selbst fluchen klingt noch wie eine Liebeserklärung.
Auf Deutsch klingt alles rabiat. Eine amerikanische Bekannte erzählte mir mal, dass für Amerikaner ein "ich liebe dich" ähnlich hart klingt, wie ein "i want to kill you" im amerikanischen. Hart. Brachial. Böse.

Worauf ich aber hinaus will, das ist die Aussprache der Kinder. Oder eher gesagt, die Art WIE Sie die Dinge sagen. Besonders die, von denen sie keine Ahnung haben.

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dann geht mir schon das ein- oder andere Mal ein böses, oder auch sehr böses Wort über die Lippen. Letztens erst, schnitt mich eine pissblonde Pissgrätsche in ihrem tiefergelegten Golf. Reflexartig kam mir das Wort "FO***" über die Lippen. Noch während ich es aussprach, biss ich mir selbststrafend auf die Lippen. Schlechte Mutter, schlechte Mutter, schlechte Mutter. Schlechteste Mutter der Welt. Mein Herz bekam nen Stich, als ich von der Rückbank ein zartes "Gesundheit, Mama" vernahm. Aaaaaaaaaw. ♥ Ein Hoch auf unschuldige Kinderohren.
Your kid is an asshole, because they learn from the best....YOU...:


Ein anderes Mal fuhr ich mit einer lieben Freundin und der Brut auf der Rückbank, in ihrem Auto durch die Stadt, von irendwoher kommend, nach irgendwohin fahrend.

Plötzlich fängt ihr Sohn, *Max, an zu singen. Er sang mit solch' einer Liebe in den Augen, dass es einem das Herz zerbrach. Dass er dabei "Mama ist ein Arschloch" sang, war in dem Moment völlig egal. ♥

Ist es nicht seltsam, dass solche Dinge überwiegend in Autos geschehen?

Wenn mein Kind mir auf dem Klo sagt, wie schön dick mein Po ist und mich daraufhin innbrünstig umarmt, dann kann ich nicht anders, als es an mich zu drücken, und ihm zu danken.

Dass mein morgendlicher Atem nach "Stinkekäse" riecht, man dann aber auf die Stirn geküsst wird, dann ist das verdammtnochmal was richtig nettes. Zumindest wenn es einem ein Engelsgesicht mit Piepsstimme und Hundeblick morgens um 7 sagt. ♥

Freitag, 20. Mai 2016

Genderwahn im Kita-Alter








Ich finde diesen Spruch sehr gut. Besonders als Mutter einer kleinen Tochter. Es ist unglaublich was schon teilweise bei uns in der KiTa für ein "Gender-Wahn" herrscht, und das selbst 2-jährige Mädchen Blau "Iiiiih" finden, weil es eine "Jungsfarbe" ist. Selbst im Bekanntenkreis fallen immer mal "frauenfeindliche Witze die ja eigentlich keine sind". So hat ein Freund meines Partners letztens ein Gespräch mit meiner Tochter geführt und fragte dann, ob sie auch immer kochen und putzen würde. Chauvi-scheiße eben. Und dann, um vor meinem Partner auf witzig zu machen, mein Kind zu fragen, was es denn glauben würde, ob Frauen auch Männersachen machen dürfen. Wie etwa Auto fahren oder arbeiten. Und das Männer nicht putzen und kochen dürfen. EH, HALLO!? Er fand das ganz komisch. Meine Reaktion hingegen nicht. Maya war total verunsichert und fragte mich "Mama, warum dürfen Frauen das nicht?" Ich antwortete (nach einem langen, inneren OOOOOMMMMMM, gefolgt von einem WUUUUUUUSAAAAAAAAA):"Mein Schatz, jeder Mensch, ob Männlein oder Weiblein, darf machen was er, oder sie, für richtig hält, so lange man niemandem weh tut oder schadet." Meine Tochter sah den besagten Kumpel an,stemmte die Hände in die Hüfte und sagte ihm, dass Frauen machen dürfen was sie wollen. Er bejahte. Hätte er das unter der Aufsicht meines Blickes nicht getan, hätte er seine Zähne auffegen dürfen. (Und das als Mann!) So eine kack-scheiße. Ich stehe über diesen Sprüchen, wie sehr so ein Gender-scheiß Kinder jedoch verunsichert, das ist schon krass. Ich wünsche mir für mein Kind ein selbstbestimmtes Leben. Ohne solche Arschlöcher. ♥

Ein Geschwisterkind? Nein.

Im Moment ist mein halbes Umfeld wieder in Umständen. Wie ein Infekt werden die Frauen schwanger und die Bäuche wachsen. Keine Frage, ich freue mich jedesmal wenn ich von solchen "Umständen" erfahre, und ich liebe die Mütterliche Ausstrahlung, den sog. "Glow" und bin bei jeder total euphorisch vor lauter Glück, ganz so, als würde mit jeder Mitteilung ein Schwall Hormone auf mich rüberschwappen. Eine meiner liebsten Freundinnen hat vor kurzem, genauer gesagt vor 6 Wochen, ein Baby bekommen. Nun hat Sie einen 4-jährigen und einen Säugling. Und seitdem ist Leben in der Bude. Mehr als vorher. *Max, ihr Erstgeborener, war vorher die Ruhe selbst. Ein ausgelassenes, faires, geduldiges und liebes Kind. Erwähnte ich schon das Wort geduldig? Nun ja, vorbei sind die fetten Jahre. Jetzt steppt der Bär, und er steppt lange. Und ausdauernd. Was das mit mir macht, kann ich gar nicht in Worte fassen. Auf der einen Seite hat meine Freundin meinen größten Respekt, aber auch mein größtes Mitleid. Nach der Entbindung war alles anders. Vorbei war die Ruhe. Das, was man sich mit dem ersten Kind aufgebaut hat. Nun herrscht ein anderer Beat und der ist zunächst stressig. Auch wenn ich Sie das ein- oder andere Mal beneide, um das, was sie leistet und vorallem: Wie sie es leistet! Ich ziehe meinen Hut. Ich bin schwer verliebt in ihr Baby, aber ich bin heilfroh, dass Maya aus dem Alter raus ist, in dem ich alle 2-3 Stunden aufstehen musste. Ich war froh, als ich wieder arbeiten konnte. Und ich bin froh über diese besondere Bindung zu meinem Kind. Ich liebe diese kleine Kröte so sehr, dass ich mir nichts und niemanden dazwischen vorstellen kann. Klar, nun sagen die Mehrfach-Muttis, dass man jedes Kind liebt. Nur eben anders.
Man hat doch immer von irgendwas einen Liebling, oder? Man hat eine Lieblings-Eissorte, ein Lieblingsparfüm, eine Lieblingsfarbe, eine beste Freundin... Man bevorzugt immer irgendetwas. Es gibt immer irgendetwas, dass man am liebsten hat. Wenn man mich fragt, wann es bei uns "soweit ist" und ob ein zweites Kind geplant ist (denn immerhin sollte der Altersunterschied ja nicht so weit auseinander liegen ;) *kommt euch der Spruch bekannt vor?) dann verneine ich. Auch wenn mein Gegenüber entsetzt reagiert. Ich finde es so, wie es jetzt ist, wunderschön. Maya und ich, wir sind ein eingespieltes Team. Mich füllt dieses eine Kind absolut aus und ich kann mir derzeit kein anderes vorstellen. Ich habe nicht diesen wahnsinnigen Druck, dass da jetzt noch eins nachgelegt werden muss. Vielleicht mag das auch daran liegen, dass ich in einer Großfamilie, als älteste von 5 Geschwistern, großgeworden bin und schon sehr früh Verantwortung übernehmen musste? Dass mir der Satz "ich werd wahnsinnig" von meiner völlig überforderten Mutter noch so sehr nachhängt. Das möchte ich nicht um jeden Preis. Vielleicht ist es auch egoistisch, aber ich bin glücklich, so wie es ist. ♥